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Das „Ich“ konstituiert sich immer durch das Gegenüber, ein anderes Ich. Das Wechselspiel zwischen
dem Anderen und dem Selbst ermöglicht ein ständig neues Erkennen und Wachsen der Eigenwelt.
Ohne diesen Widerpart gibt es also keine Individualität.
Meine Puppen können als Modelle dieser vom Anderen erzeugten Ich-Erfahrungen interpretiert
werden. Sie sind erstarrte Resultate des reflektierten Seins und deshalb Momentaufnahmen subtiler
Ich-Zustände, Projektionen „gefüllter“ Emotionen und Verhaltensmuster.
Darüber hinaus sind meine Puppen immer in ihrer Doppeldeutigkeit zu sehen. Sie können einerseits
als Abbilder der gesellschaftlichen Realität und andererseits als Metaphern von Sinneserfahrungen,
die etwa durch Grenzüberschreitungen, Formen von Gewalt, Liebesentzug und Trennungsängste
entstehen, verstanden werden. Sie drücken also immer eine besondere Form von seelischen und
körperlichen Belastungen aus, die sich sehr oft im Laufe unseres Lebens gnadenlos anhäufen.
Die Metaphorik der Werke entwickelt sich aus den existentiellen Gegensätzen des Lebens: Tod und
Leben, Hass und Liebe, Unterdrückung und Freiheit, Macht und Ohnmacht. So können sie auch oft
durch den Bezug auf andere Bilder und Objekte interpretiert werden.
In dieser Ausstellung geht es um den Körper an sich und seine Fähigkeit, seelische (Er)Regungen von
Menschen zum Ausdruck zu bringen. Der Zusammenhang zwischen Begriff und Bild bzw. Objekt ist
dabei als metaphorisches Wechselspiel zwischen Realität und Interpretation zu verstehen.
CURRICULUM VITAE
● geboren 1962 in Klagenfurt
● Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität Klagenfurt
● 1986 Magisterium der Philosophie
● Studium der Malerei an der Freien Akademie der Bildenden Künste und Literatur
Kärnten
● 2009 Abschlussdiplom
● 2009 Carinthian Art Award
● Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs, Landesverband
Kärnten
● freischaffend, lebt und arbeitet in Klagenfurt
● seit 2009 Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland |
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