| |

Michael Bottig
|

Jonas Fliedl
|
BALANCE
Michael Bottig und Jonas Fliedl
19.9. bis 5.10.2025
Vernissage: Donnerstag, 18.9.2025 um 19 Uhr
Begrüßung: Christine Todt
Einführung: Die Künstler
Eröffnung: Frau Mag. Susanne Stokreiter-Strau
|
Balance heißt, Ausgewogenheit zwischen unterschiedlichen Bereichen zu finden. So sind es figurative Elemente und abstrakte Ausdrucksformen, welche die Pole bilden, die die beiden Künstler in ihren Arbeiten in Balance zu halten trachten.
Michael Bottig:
Michael Bottig, 1955 in Wien geboren lebt seit 1976 in Baden. Nach dem Studium bei Rudolf Hausner an der „Bildenden“ unterrichtete er Kunsterziehung und später Informatik.
Balancehalten heißt in dieser Ausstellung für mich, einen Ausgleich zwischen Altem und Neuem finden, Bilder und somit Themen gegenüberstellen und dadurch neue Zugänge finden.
Die Balance bewusst aufgeben heißt nun auch - und das betrifft vorrangig die Kunst - auf eine klare Position zu verzichten. Kunst hat die Aufgabe zu polarisieren, die Balance zu verlieren und sich auf eine Seite zu begeben.
Dysbalance bedeutet die Abweichung vom Normalen, ist also die Grundlage von Kunst. Die künstlerische Dysbalance ermöglicht die Abweichung von der Natur, von scheinbar naturgegebenen Umständen, die sozialpolitisch den Diskurs über Normen eröffnet.
Ob die Gestaltung der gezeigten Arbeiten mit einer Mischung aus Gemaltem und Gespachteltem, Geformtem und Geklebtem, Natürlichem und Plastifiziertem, Gezeichnetem und Geschriebenem eher dys- oder ausbalanciert erscheint, bleibt letztlich dem Standpunkt der Betrachtenden anheimgestellt.
Jonas Fliedl:
Geboren in Klagenfurt am Wörthersee. Absolvierte 2019 das Studium für Malerei & Grafik in der Klasse von Ursula Hübner an der Kunstuniversität Linz.
Seine Arbeiten zeigen intime Momentaufnahmen, die in einen spannungsvollen Dialog mit Szenen des öffentlichen, urbanen Raums treten. Gegensätze wie Traum und Wirklichkeit, Sichtbares und Unsichtbares, Abstraktion und Gegenständlichkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Auf den ersten Blick wirken die Malereien wie stille Darstellungen von Interieurs – ruhige, harmonische Orte, die eine Atmosphäre von Geborgenheit und Vertrautheit vermitteln. Doch bei näherer Betrachtung stören subtil eingearbeitete Elemente aus dem urbanen Raum diese Idylle: Gleiskörper, Baustellen, öffentliche Verkehrsmittel – Orte, die eher mit Unruhe oder Stress assoziiert sind. So kippt der geschützte Innenraum in eine diffuse Zwischenwelt aus vertrauter Intimität und rauer, teils menschenfeindlicher Außenwelt. Die Perspektiven in den Bildern wirken oft entrückt oder widersprechen gewohnter räumlicher Logik: Architekturfragmente schweben, Raumordnungen lösen sich auf. Diese bewusste Verzerrung erzeugt eine traumähnliche Atmosphäre und verwischt die Grenzen zwischen privat und öffentlich, real und imaginär.
|
|